„Im Notfall – zum Beispiel bei einem Werkzeugbruch – fertigen wir für unsere Kunden innerhalb von 24 Stunden hochpräzise Prägestempel“, erklärt HAIL-TEC Geschäftsführer Alexander Renz. Der 2004 gegründete High-Tech Lösungsanbieter aus Hohenstein ist seit Jahren Zulieferer von filigranen Metallprodukte für Medizintechnik, Luft- und Raumfahrt und anderen anspruchsvollen Branchen. Aktuell kümmern sich 20 Mitarbeiter um die drei Standbeine des Unternehmens – Prototypen- und Musterbau, Serienfertigung und Ultrakurzpuls-Laserservice (UKPL).
Mit dem VDWF auf der Blechexpo Stuttgart
Als Lösungsfinder für Prototypen und Musterbauteile ist HAIL-TEC seit 2019 Mitglied des VDWF (Verband Deutscher Werkzeug- und Formenbauer). Gemeinsam mit dem Verband stellt das Unternehmen erstmals den kalten Abtrag mit ultrakurzen Laserpulsen in der Öffentlichkeit vor – auf der Blechexpo 2019 in Stuttgart in Halle 6 am Stand 6108 (VDWF-Gemeinschaftstand). Mithilfe der UKPL-Technologie fertigt HAIL-TEC extrem schnell µm-genaue Formen mit Oberflächengüten bis Ra 0,1 µm – zum Beispiel Prägeeinsätze und Stempel aus Hartmetall sowie gehärteten Stählen.
UKP-Laser bietet neue Material- und Designfreiheit
Der Femtosekundenlaser erreicht bei den ultrakurzen Pulsen eine Spitzenleistung von mehr als 100 Megawatt, erläutert Renz. Für Bauteile bedeute das: Keine Kantenausbrüche, thermischen Verfärbungen, Spritzer, Verunreinigungen oder Grate. Die ultrakurzen Pulse bearbeiten Bauteile ohne Wärmeeinflusszonen oder einwirkende Prozesskräfte. Das erhöht die Standzeit um ein Vielfaches. „Wir realisieren mit dem UKP-Laser viele Anwendungen, die zuvor oft nur im Erodierverfahren oder überhaupt nicht effizient herstellbar waren“, so Renz. Der „kalte“ Laserabtrag eigne sich nicht nur für Hartmetall und Werkzeugstahl, sondern auch für bislang kaum bearbeitbare Materialien wie Keramik und PKD-Diamant sowie für Miniatur-Geometrien. Das spare Zeit und Geld, zum Beispiel in der aufwendigen Elektrodenfertigung. Und es eröffne Produktentwicklern und Konstrukteuren die Freiheit, immer das geeignete Material zu verwenden. Als Beispiel nennt Renz chemisch beständige Keramiken oder verschleißfestes Siliziumcarbid (SiC).
Vom Blech zum Prototyp
Schnell ist bei HAIL-TEC nicht nur der UKP-Laser. „Wo andere noch überlegen, tüfteln wir schon an der Lösung“, unterstreicht Renz den Anspruch des Familienbetriebs. Technische Herausforderungen unter Zeitdruck perfekt umzusetzen sieht er als Hauptaufgabe im Muster- und Protoypenbau. Die große Fertigungstiefe mit komplettem Technologiepool, Konstruktion und Werkzeugbau unter einem Dach ist dafür ein Pluspunkt: „Mit dem Rundum-Service reduzieren wir die Schnittstellen für Auftraggeber und können verbindliche Termine zusagen“, erläutert Renz. Für zuverlässige Qualität bis in den Mikro- und Nanometerbereich bietet HAIL-TEC optische Messtechnik von Alicona auch als Lohndienstleistung an.
Blick in die Zukunft: Mikrostrukturierung
„Das Leistungsspektrum des Ultrakurzpulslasers ist enorm – derzeit arbeiten wir an tribologischen Strukturen und an funktionellen Oberflächenstrukturen wie dem Lotuseffekt. Solche hydrophoben, hydrophilen oder antibakteriellen Mikrostrukturen auf Bauteilen sind möglich“, meint Renz mit Blick in die Zukunft. Bestimmt wird es nicht lange dauern, bis seine Auftraggeber von dieser Entwicklung profitieren können.
Die HAIL-TEC GmbH
Idylle statt Industriegebiet: Der Hightech-Jobshop HAIL-TEC liegt mitten im Biosphärengebiet Schwäbische Alb. Das 2004 gegründete Unternehmen ist spezialisiert auf präzise Hightech-Lösungen aus Metall. Die drei Schwerpunkte des Industriedienstleisters sind: Muster- und Prototypenbau, Serienfertigung und UKP-Laserservice.
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